Die Jury wird sich bis Anfang November mit den eingereichten Nutzungsinnovationen (bis 14.10., 23:00 Uhr, in der Bauteilbörse Hannover, Glockseestraße 35, 30169 Hannover) beschäftigen und anhand folgender Kriterien prüfen:
- Kreativität / Design
- Nutzbarkeit / praktischer Nutzen
- Serienfähigkeit / handwerkliche Umsetzung
- Beitrag zur Abfallvermeidung
Jedes Jury-Mitglied bringt eine subjektive Sicht mit. Interessen, Meinungen und Perspektiven verschmelzen in der Jury-Entscheidung und folgen dem Ziel, bestmögliche Lösungen zur Abfallvermeidung, zum Mitwelt- und Ressourcenschutz, Ideen zur zukunftsfähigen Architektur und Stärkung des Handwerks sowie Existenzgründungen zu finden und zu fördern.
Ihre Vielseitigkeit wird auch durch die persönlichen und beruflichen Aktivitäten der Jury-Mitglieder sichtbar. Sie haben unternehmerische oder künstlerische Angebote, kümmern sich um zukunftsfähiges Handeln in Projekten, Arbeitsgruppen und Vorträgen oder prägen die Ausbildung junger Menschen.
Die Jury des GLOCKSEE WASTE AWARD 2016
Suzanne Koechert – http://innenarchitekturstudenten.de
Anke Pauli – http://aha-region.de
Dennis Improda – https://www.igk.phil.uni-hannover.de
Othmar Fett – http://www.3viertelgeist.de
Henner Haß – http://neon-light.de
Franz Betz – http://franzbetz.com
Udo Büsing – http://agenda21.de
Ausschreibung GLOCKSEE WASTE AWARD 2016
Ziel ist es, regionalen Erfindergeist, Produktion und Handel für ausrangierte Materialien zu stärken. Die Kultur des Wiederverwendens und des Reparierens wird gefördert.
Harald Welzer (NEC, Futurzwei Stiftung Zukunftsfähigkeit) auf dem Recycling Designpreis, Herford 2015
Es kommt drauf an, Nutzungsinnovationen zu machen – also nicht Produktinnovationen, sondern das zu innovieren, wie man die Dinge gebraucht; dass man damit anfangen kann, einen anderen Sinn in den Dingen zu entdecken und damit tatsächlich etwas Anderes zu machen, als diese permanente Aufwandserhöhung – eine radikale Reduktion von Aufwand. Es gibt schon genug. Mehr brauchen wir nicht.
Bewertungskriterien im Detail
Kreativität / Design
- Kreativität der Gestaltungsidee, Design, Originalität der Idee
- Löst sich der Entwurf von bisherigen Pfadabhängigkeiten?
- Gestaltungen, welche sowohl die Herkunft der Ausgangsmaterialien im späteren Produkt sowie die Konstruktionsprinzipien des neuen Designs nicht verdecken sondern offenlegen, diese somit in Erscheinung treten und nachvollziehbar werden lassen.
- Innovation
- Gestaltungsqualität
Nutzbarkeit / praktischer Nutzen
- Funktionalität
- praktischer Nutzwert des upgecyclten Produkts – „Schrottkunst“ wäre geringer zu bewerten als z.B. eine Fahrradlampe aus Kaffeepads
- Nutzbarkeit des entwickelten Produkts
Serienfähigkeit / handwerkliche Umsetzung
- einfache Nachbauanleitung
- Simplizität: Im Idealfall ist das neue Produkt durch jedermann ohne großen Aufwand reproduzierbar.
- Gibt es evtl. sogar eine kommerzielle Nutzung, sodass langfristig regelmäßig viel und professionell Upcycling stattfindet?!
- Produktionspraktische Umsetzbarkeit: Materialaufwand, Arbeitsaufwand, Energie- und Rohstoffbilanz
- Gibt es Aussagen zur Implementierung in eine regionale Kreislaufwirtschaft (Materialbeschaffung, Arbeitsorganisation, Geschäftsmodell, Abnehmer usw.)?
- Serienfähigkeit im Sinne von der Herstellbarkeit
- Realisierbarkeit
- ökologische Verträglichkeit und Umweltverträglichkeit
- Konzepte im Sinne eines „Open Designs“, die eine Übertragung in die alltägliche Realisierung, Um-/Nutzung und Weiterentwicklung ermöglichen
Beitrag zur Abfallvermeidung
- Tatsächlicher Beitrag zur Abfallvermeidung
- Kommunikativer Charakter (Stichwort: Schwarmkunst)
- Menge des Materials – 10.000.000 wiederverwendete Glasbausteine sind besser als 3 Tetra Pak …
- Werden Vorschläge unterbreitet zur mit dem Entwurf verbundenen Veränderung mentaler Infrastrukturen?
- Welche ethischen Maximen werden mit dem Entwurf verfolgt?
- Ansätze für materialgerechte/-sensible Ver- und Bearbeitungen, welche den Nachhaltigkeitsgedanken berücksichtigen.